Falsche Interpretation der neuesten CBD-Studie ging an die Öffentlichkeit

Eine neue Studie der MedUni Wien hat gezeigt, dass CBD bei chronischer Osteoarthritis des Knies keine zusätzliche Wirkung gegenüber Paracetamol hat. Dies hat in einigen Medien zu der Schlussfolgerung geführt, dass CBD bei Schmerzen möglicherweise nicht wirksam ist. Diese Schlussfolgerung ist jedoch zu kurz gegriffen und wurde nicht richtig an die Öffentlichkeit weitergegeben.

Paracetamol und CBD wirken auf den selben Rezeptor 

Die Studie der MedUni Wien hat CBD in Kombination mit Paracetamol verabreicht. Paracetamol wirkt über den Cannabinoidrezeptor CB1. Es ist daher möglich, dass die Aufnahme von CBD durch Paracetamol negativ beeinträchtigt wurde. Dies ist eine mögliche Erklärung dafür, warum die Studie keinen zusätzlichen Effekt von CBD gegenüber Paracetamol feststellen konnte.

Pauschale Behauptung „CBD hilft nicht bei Schmerzen“ falsch 

Das Ergebnis der Studie von Pramhas und Kress beschränkt sich auf das was tatsächlich geprüft wurde, nämlich CBD + Paracetamol vs. Placebo + Paracetamol bei chronischer Osteoarthritis des Knies. CBD war nicht unwirksam, sondern hatte keinen zusätzlichen Benefit zu relativ hohen Dosen Paracetamol gezeigt. Eine Extrapolation der Ergebnisse auf andere Analgetika und andere Schmerzursachen ist und war nicht Gegenstand der Studie. Daher ist eine derartige Verallgemeinerung im Sinne einer Unwirksamkeit bei Schmerzen, mit und ohne Comedikation mit anderen Analgetika, ohne ausreichende Daten unzulässig und darf auch nicht aus dieser Publikation herausgelesen werden.

Es gibt eine Reihe von Studien, die die Wirksamkeit von CBD bei Schmerzen belegen. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte, dass CBD bei akuten Schmerzen nach einer arthroskopischen Operation des Schultergelenks wirksam sein kann. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2021 zeigte, dass CBD bei chronischen Schmerzen im unteren Rücken wirksam sein kann.

Es gibt also einige wissenschaftliche Hinweise bzw. Studien, dass CBD bei Schmerzen wie beispielsweise Muskelschmerz, Zahnschmerzen, Migräne oder Entzündungsschmerzen wirksam ist.

CBD-reiche Hanfextrakte – Studie lässt sich nicht auf Vollspektrum Produkte übertragen 

Noch weniger lässt sich das Ergebnis der Studie von Pramhas auf CBD-haltige Hanf-Extrakte und deren Darreichungsformen übertragen. Dort sind die Verhältnisse außerordentlich komplex und mit reinem CBD nicht vergleichbar.

Hanfextrakte sind  nicht mit reinem CBD gleichzusetzen, da diese weitere Cannabinoide und vor allem auch Terpene enthalten, die analgetisch wirken.

Neben CBD enthalten hochwertige Hanfextrakte noch weitere wertvolle Inhaltsstoffe, die ebenfalls entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken können. Dazu gehören unter anderem Terpene, Flavonoide und Phytocannabinoide wie THC.

Statement BioBloom -österreichischer CBD Produzent:

„Wir bedauern, dass die Medien diese Studie nicht korrekt oder vollständig vermittelt haben. Statt als verlässliche Wissensvermittler agierten einige nur mit reißerischen Headlines. Wir betonen die Notwendigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse sachlich und vollständig zu präsentieren, um ihren Lesern ein fundiertes Verständnis zu ermöglichen,“ so BioBloom.

Statement Dr.med., Dr.phil. und CIS Clinical Investigation Support GmbH Gerhard Nahler:

“Aus der „Pramhas-Studie“ kann nur abgeleitet werden, dass die Kombination von CBD mit Paracetamol nicht besser wirkt als Paracetamol allein. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit früheren Beobachtungen und ist nach dem derzeitigen Stand des Wissens auf den Wirkmechanismus bzw. einer Interaktion mit CBD zurückzuführen.

Hanfextrakte, welche neben CBD noch weitere wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, können ebenfalls bei Schmerzen wirksam sein. Die Studienlage ist hier noch nicht so umfassend wie bei CBD, aber die Ergebnisse sind vielversprechend.

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